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Pierre-François  Guerlain  (18xx - 1856)  

     Parfümhersteller und Hotelbesitzer in Le Crotoy, geboren in Abbeville.
Guerlain interessierte sich leidenschaftlich für die Chemie, nachdem er sein Medizinstudium absolvierte.  Er liess sich in Paris nieder, um dort seine Parfüms und Cremes zu kreieren. 
1828 wurde er mit seiner Boutique in der Rue de Rivoli sehr bekannt. Sein 'Eau Imperiale' gefiel der Kaiserin Eugénie sehr und er wurde zum Hoflieferanten Napoleon III nominiert. Dadurch wurde er auch in vielen europäischen Adelshäusern bekannt.

Der Schriftsteller Florentin Lefils schreibt über das Hotel Guerlain in Le Crotoy in seiner Abhandlung 'Le Crotoy de 1860':

Der berühmte Pariser Parfümhersteller Guerlain liess vor ungefähr fünf Jahren ein öffentliches Badehotel bauen. Dieser Bau, im Stil Louis XV nachempfunden, hat Fehler und Unbequemlichkeiten, die seiner Bestimmung eher schaden.
Ein Palast, aber eher für eine Familie geeignet, als ein Etablissement, das dafür gedacht ist, Badegäste zu beherbergen. Es gab in Crotoy mehrere Stellen, die in einer zehnmal kleineren Form und einer klugen Wirtschaftlichkeit ausgestattet, geräumigere, bequemere Unterkünfte für die Badegäste bieten konnten. 

Hier ist es ein zweistöckiges Gebäude eines schweren und wenig anmutigen Stiles; eine Terrasse, die auf gekrümmten Höhlen erbaut wurde, erstreckt sich zu der dem niedrigen Teil der Bucht gerichteten Meerseite mit bewundernwerter Aussicht. Auf jeder Seite des Terrasse liegen die Kabinen der Badegäste.
Das Etablissement mit seinen fordernden Proportionen stellt mehr ein eigenständiges Haus dar als einen Ort für die Badegäste; man fühlt sich dort sehr beengt und viel zu reserviert, um seine Bequemlichkeiten genießen zu können. 
Der Salon ist mit seiner vergoldeten Decke und den riesengroßen Spiegeln schön, aber notwendigerweise muß man ihn durchqueren, um zu den Zimmern zu gelangen. Fügen Sie zu dieser Unbequemlichkeit hinzu, daß die Flügeltüren nur auf einer einzigen Seite öffnen, was für die Damen sehr ungünstig ist, denn diese können nicht dort vorbeigehen, ohne dabei ihre Toilette zu beschädigen.
Diese Enge des Gebäudes machte weitere Bauten erforderlich; man errichtete an den Seiten ein weiteres Bauwerk, das ein geräumiges Eßzimmer und weitere Schlafzimmer beherbergte; aber dies wirkt dort unpassend. 
Der Garten ist viel zu klein. Der Eingang mit den schönen Gittern hätte eine gute Wirkung, wenn er mehr erhoben wäre; auf dieser Seite gelegen, wirkt er erdrückend und verliert alle Vorteile der Lage, die er an der Meeresküste hat.
Man kann wohl annehmen, daß die Ausstattung des Seebades Le Crotoy eines Tages von einer reichen Person erworben wird, die daraus sicher eine Zweitwohnung machen wird.

Das Badehotel für die Öffentlichkeit ist noch im Bau, angemessene Baustellen stören aber nicht: weil die Badegäste, die schon jetzt nach Le Crotoy strömen, zufrieden sein werden, weil sie bereits die Annehmlichkeiten und den Komfort vorfinden, die die ersten Erfordernisse einer derartigen Einrichtung darstellen sollten.

Grand Hotel, vue sur plage
Grand Hotel, vue avant
Grand Hotel, a l'arrière
 
 

Rue Pierre Guerlain

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Last update 4.11.2001